Voll im Energieflow. Im magischen Bossard.
Ein bisschen gruselig war es irgendwie schon. Die Tonskulpturen, Steinbüsten im Garten und die eigenwillige, ziemlich düstere Architektur des Gebäudes mit seinem spitzen Winkeln, dem groben Gemäuer und dunklen Farben wirken wie das Sommerhäuschen von Voldemort persönlich.
Ein ‚expressionistisches Gesamtkunstwerk‘ so wird es allerorts betitelt, des Künstlerehepaares Johann Michael Bossard und Jutta Bossard-Krull, die sich dort ihren Lebenstraum vom ‚Zusammenschmelzen von Garten und Kunst’ erschufen.
Und wie es eben so ist, mit dem Expressionismus: gefällig ist er nicht.
Diese besondere Naturfläche, die grosse Wiese mit den knallroten und braungesprenkelten Pilzen, so perfekt in ihrer Form und prall glänzend, als seien sie direkt einem Märchen entsprungen;
riesige Tannen als Omegaformation angelegt - so hoch, dass man fast die Orientierung verliert, weil man ausser dem Himmel gar nichts mehr sieht. Und Birken, viele viele schmale Birken, in schnurgeraden Linien gezogen, drumherum.
Die Magie und den besonderen Energiefluss an diesem Ort mag man gerade zu mit der Hand greifen zu können.
Aus der Kunststätte Bossard soll die ‚Kunsthalle Nordheide‘ werden, mit Bundesmitteln um ein grossen Museumskomplex erweitert und die Region Jesteburg damit insgesamt aufgewertet werden.
Im Zuge dessen soll auch die NS-Vergangenheit von Johann Bossard näher beleuchtet werden. Sie wirft einen Schatten auf die Vorstellung des reinen, freien Künstlerlebens inmitten der Natur.